Neue Internet Security Suite – Aber welche?

Den Computer ohne Virenscanner zu betreiben möchte ich heutzutage fast als fahrlässig bezeichnen. Die Schadsoftware geht heute so geschickt vor, dass man alleine mit vorsichtigem Umgang mit dem Internet einen „Befall“ nicht sicher vermeiden kann (Stichwort: Bösartiger Code in Webseiten). Ein wenig anders ist es mit Personal Firewalls. Verbindet man sich mit einem Router ins Internet, werden der oder die Rechner dahinter vor direkten Zugriffen geschützt (NAT). Es wird aber nicht verhindert, dass von den Computern jeglicher Datenverkehr ins Internet gesendet wird. Das macht vor allem dann keinen Spaß, wenn man sich tatsächlich einen Virus eingefangen hat, der Code nachlädt oder sich selbst munter an alle gefundenen E-Mailadressen verschickt. Ohne Firewall auf dem Rechner bekommt man von solchen Vorgängen überhaupt nichts mit.
In den Security Suiten ist meist noch eine Anti-SPAM Komponente enthalten. Wie gut und schlecht diese sind, entscheidet sich meist schon gleich nach der Installation.


In den letzten drei oder vier Jahren hatte ich die Programme von Kaspersky im Einsatz. Vom Funktionsumfang her war die Oberfläche klar und auch in vielen Testberichten kam Kaspersky immer unter die ersten Plätze.
Jetzt habe ich die Lizenz nicht mehr verlängert und alle Komponenten deinstalliert. Warum?

  1. Auf einem viel benutzten USB Stick hatte ich einen Virus, der allerdings unangenehmer Weise nicht von mir entdeckt wurde. Kaspersky hat den nicht gefunden!
  2. Die gefühlte Leistung des Computers ist mit installierter Security Suite deutlich schlechter. Wobei das auch mit jeder anderen Suite passieren kann.
  3. Das größte Manko für mich: Die installierte Kaspersky Suite verhindert das automatische Standby und den Ruhezustand von Windows XP! Ich habe nach der Ursache für dieses Problem lange gesucht und sehr viel ausprobiert. Dass es letztlich am Virenscanner liegt, hätte ich nicht gedacht.

Nachdem ich jetzt aber nicht ohne Virenschutz arbeiten möchte, habe ich mir die Testversion von GDatas Schutzprogramm heruntergeladen. Siehe da, dieses Programm stört mein Windows nicht mehr beim Einschlafen => großer Pluspunkt 🙂

Die gefühlte Leistung (beim Booten oder beim Kopieren von Dateien) ist auch deutlich besser => Pluspunkt

Updates kommen (soweit ich es beurteilen kann) mehrmals täglich. Das macht Kaspersky auch so, wobei ein schneller Updateservice heute dazu gehört. Die Viren verteilen und verändern sich ja schließlich noch schneller.

Die SPAM Komponente arbeitet auch gleich nach Installation und versieht eingehende Mails mit einem Merkmal im Betreff ( [SPAM]  oder [SPAMVERDACHT] ). Das ist soweit ok, da im Mailprogramm dann geziehlt nach solchen Merkmalen gefiltert werden kann.
Was mich allerdings sehr stört, ist die Notwendigkeit von Administratorrechten, wenn man Nachrichten auf die Whitelist oder Blacklist setzen möchte. Ich arbeite ausschließlich als normaler Benutzer ohne administrative Rechte (schon alleine deswegen, um Viren keinen Nährboden zu geben). Wieso kann ich als Benutzer meine Mails nicht direkt als SPAM markieren bzw. die Markierung entfernen? => Minuspunkt

Ich werde noch den Testzeitraum abwarten und bei GData nachfragen, warum Adminrechte unter XP gebraucht werden. Vielleicht ändert sich daran ja noch etwas.

Was gibt es noch so am Markt? Sehr gute Kritiken bekommt ja die 2009er Suite von Symantec. Wenn man allerdings liest, welche Qualität die Systemwerkzeuge von Symantec aufweisen (Quelle: C’t), dann bin ich hier doch recht kritisch.

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